Green IT, also der nachhaltige Einsatz von Informationstechnologie, ist dabei ein entscheidender Faktor, um ökologische Ziele zu erreichen. Um den Erfolg von Green IT-Maßnahmen bewerten zu können, sind klare Kennzahlen, sogenannte Key Performance Indicators (KPIs), unerlässlich. Dieser Blogbeitrag gibt Ihnen als Geschäftsführer oder Entscheider einen Überblick über die wichtigsten Green IT-KPIs mit einem Fokus auf Energieverbrauch und CO2-Emissionen, sowie konkrete Handlungsempfehlungen für deren Einsatz in Ihrem Unternehmen.
Warum Green IT-Kennzahlen wichtig sind
Die Bedeutung von Green IT geht weit über Kosteneinsparungen hinaus. Durch den gezielten Einsatz von IT-Lösungen können Unternehmen ihre ökologischen Fußabdrücke reduzieren, regulatorische Anforderungen erfüllen und ihre Reputation stärken. KPIs dienen dabei als Messinstrumente, um die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen objektiv zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern. Ohne klare KPIs bleibt es schwer, Fortschritte zu quantifizieren und strategische Entscheidungen fundiert zu treffen.
Wesentliche Green IT-KPIs: Energieverbrauch und CO2-Emissionen
1. Energieverbrauch (kWh): Der Energieverbrauch Ihrer IT-Infrastruktur ist eine der direktesten Kennzahlen zur Bewertung der Nachhaltigkeit. Sie zeigt auf, wie viel Strom Ihre Rechenzentren, Server, Endgeräte und andere IT-Komponenten verbrauchen. Ein geringerer Energieverbrauch führt nicht nur zu niedrigeren Betriebskosten, sondern auch zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen.
Messung und Anwendung: Überwachen Sie den Energieverbrauch durch regelmäßige Berichte Ihrer IT-Systeme. Integrieren Sie intelligente Energiemanagement-Lösungen, die Lastspitzen abfedern und den Energieverbrauch optimieren. Durch Vergleichswerte (Benchmarks) können Sie beurteilen, ob Ihr Unternehmen im Vergleich zu branchenüblichen Standards gut abschneidet.
2. CO2-Emissionen (CO2-Äquivalente): Der CO2-Fußabdruck Ihrer IT ist ein weiteres entscheidendes Maß, um die Umweltbelastung zu quantifizieren. Diese Kennzahl setzt den Energieverbrauch ins Verhältnis zur Emission von Treibhausgasen und gibt an, wie viele Tonnen CO2-Äquivalente Ihre IT-Operationen verursachen.
Messung und Anwendung: Nutzen Sie CO2-Rechner, die den Stromverbrauch in CO2-Emissionen umrechnen, unter Berücksichtigung des Energiemixes Ihres Stromanbieters. Die Reduktion von CO2-Emissionen kann durch den Einsatz von energieeffizienten Technologien, Virtualisierung oder den Umstieg auf erneuerbare Energien erreicht werden.
Nutzung der ISO 50006
Die ISO 50006 bietet einen spezifischen Rahmen zur Überwachung der Energieeffizienz durch Leistungskennzahlen. Diese Norm hilft Unternehmen, spezifische Energie-KPIs zu entwickeln und ihre Fortschritte bei der Energieeinsparung systematisch zu verfolgen. Ein Vorteil der ISO 50006 ist, dass sie weltweit gilt und Unternehmen dabei unterstützt, klare Zusammenhänge zwischen den eingesetzten Maßnahmen und den erzielten Einsparungen aufzuzeigen, was insbesondere bei der Kommunikation mit Stakeholdern von großem Nutzen ist.
Handlungsempfehlungen für Unternehmen
1. Definieren Sie klare Ziele: Bevor Sie KPIs implementieren, sollten Sie klare und realistische Ziele setzen. Diese könnten beispielsweise eine Reduktion des Energieverbrauchs um 10 % innerhalb eines Jahres (siehe dazu auch meinen Blog-Beitrag 10% geht immer) oder z.B. die Halbierung der CO2-Emissionen bis 2025 umfassen.
2. Implementieren Sie kontinuierliches Monitoring: Nutzen Sie IT-Management-Tools, um den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen kontinuierlich zu überwachen. Regelmäßige Berichte und Dashboards helfen dabei, die Fortschritte sichtbar zu machen und bei Bedarf nachzusteuern. Bei der Implementierung von Green IT-KPIs kann es auch Sinn machen zu prüfen ob das Monitoring noch richtig funktioniert, ob vielleicht andere Monitoring Tools besser wären und ob klassische KPIs wie Verfügbarkeit, Auslaslastung etc. ausreichend und richtig gemessen werden.
3. Setzen Sie auf Transparenz: Kommunizieren Sie die Ergebnisse Ihrer Green IT-Initiativen offen mit Ihren Mitarbeitern und Stakeholdern. Dies stärkt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen und kann als Motivationsfaktor dienen.
4. Evaluieren Sie regelmäßig Ihre KPIs: Überprüfen Sie regelmäßig die Relevanz und Aktualität Ihrer KPIs und leiten Sie Maßnahmen dazu aus. Anhand von Audits oder externen Benchmarks können Sie sicherstellen, dass Ihre Kennzahlen weiterhin den besten Beitrag zur Erreichung Ihrer Nachhaltigkeitsziele leisten.
Fazit
Green IT-Kennzahlen sind ein wesentliches Werkzeug, um den Erfolg Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie messbar zu machen und kontinuierlich zu verbessern. Durch die Fokussierung auf KPIs wie Energieverbrauch und CO2-Emissionen können Sie als Entscheidungsträger die Umweltbelastung Ihrer IT erheblich reduzieren und gleichzeitig betriebliche Effizienzgewinne erzielen. Mit einem strukturierten Ansatz, unterstützt durch die ISO 50006, legen Sie den Grundstein für eine nachhaltige und zukunftsfähige IT-Strategie. Nachhaltigkeit beginnt mit Messbarkeit – und Sie haben die Schlüssel dazu in der Hand.